Bupp Logo
BKA Logo

Bupp - Information zu digitalen Spielen

Bupp - Information zu digitalen Spielen

Logo Bundeskanzleramt

Logo Bundeskanzleramt

Life Is Strange

Cover: Bild von Maxine "Max" Caulfield, der Hauptheldin

Life Is Strange

BuPP-Altersempfehlung:
"ab 16 Jahren"
Spezielle Empfehlung:
Empfehlenswerte Spiele die mal ganz anders sind
Genre: 
Adventure
Charakteristik: 
Adventure mit Point&Click-Elementen
Altersfreigabe lt. PEGI:
ab 16
Inhaltsbeurteilung (PEGI): 
Drogen
Gewalt
Schimpfwörter
Verfügbare Plattformen: 
PS3
PS4
Windows (PC)
Xbox One
Xbox360
Erscheinungsdatum:
6. Februar 2015

Pro/Contra:

Pro Contra
Spielspaß Interaktive Spielwelt mit lebendigen Charakteren, spannende kinoreife Inszenierung der Geschichte
Pädagogik Logisches Denken und Kombinationsgabe sind gefragt, keine für die empfohlene Altersgruppe bedenklichen Gewaltdarstellungen (nur Episode 1 durchgespielt)
Technik Gute Grafik und überzeugender Sound, auch auf Mittelklasse-PCs spielbar

Spielbeschreibung

Life is Strange“ ist ein Adventure, bei dem Spielende in die Rolle der High-School-Schülerin Maxine „Max“ Caulfield schlüpfen. Diese ist gerade wieder in ihre Heimatstadt Arcadia Bay gezogen, um dort an der renommierten Blackwell Academy Fotografie zu studieren. Doch Max ist kein gewöhnliches Mädchen. Während einer Unterrichtsstunde hat sie plötzlich eine Vision von einem Wirbelsturm, der ihren Heimatort vernichtet und kann darauf hin die Zeit, zumindest für mehrere Minuten, zurückdrehen. Diese Fähigkeit entdeckt Max jedoch auf schreckliche Art und Weise. Nach der Schulstunde, in einer ruhigen Minute auf der Mädchen-Toilette, hört sie zufällig eine Diskussion, bei der ein Mitschüler als Drohung eine Pistole zückt und mit diesem versehentlich sein Gegenüber erschießt. Durch ein Zurückreisen in der Zeit kann Max die Tat jedoch verhindern. Nach dieser Aktion finden sich Spielende mit der Situation konfrontiert, ob sie den verhinderten Mord dem Direktor melden sollen oder darüber schweigen. Entscheidungen im Spiel, wie diese, können weitreichende Konsequenzen haben und erst im späteren Spielverlauf ihre Auswirkungen zeigen.

Die Spielgeschichte (der ersten zwei Episoden) fokussiert, neben dem mysteriösen Wirbelsturm, hauptsächlich auf die verschiedenen Charaktere in Max' Umfeld. Deren Handlungen sind teilweise sehr seltsam und deuten auf gut gehütete Geheimnisse hin, die gelüftet werden wollen. Daneben wird Max aber auch mit Alltagssituationen aus dem Leben einer Jugendlichen konfrontiert. Im Studentenheim gibt es beispielsweise Streit zwischen zwei Freundinnen, weil eine angeblich mit dem Freund der anderen „Sexting“ betrieben hat. Das Spiel ist in fünf Episoden unterteilt, von denen momentan (April 2015) die ersten zwei verfügbar sind.

Generell spielt sich „Life is Strange“ wie ein interaktiver Film, bei dem Spielende zwischen mehreren Dialogoptionen oder Aktionen wählen können. Dazwischen finden sich genretypisch Passagen in denen (kleinere) Rätsel gelöst oder Gegenstände gesucht werden müssen. Hierbei ist es oft notwendig die Zeit zurückzudrehen, um mit dem Wissen, was in der Zukunft geschehen wird, Probleme zu lösen. Gleiches gilt für Dialoge, die durch die Zeitsprünge wiederholt und mit anderen Antworten ausprobiert werden können. Die Spielwelt ist detailreich und mit vielen Extras gestaltet, lässt sich aber aufgrund der cineastischen Erzählweise nur im Rahmen der vorgegebenen Szenen frei erkunden.

Spielbewertung

„Life is Strange“ überzeugt vor allem durch die gut inszenierte Spielgeschichte, stimmige Spielwelt und professionelle Sprachausgabe. Die Spielwelt ist liebevoll und mit vielen Details und Extras umgesetzt worden. Positiv hervorzuheben ist die Auseinandersetzung des Spiels mit altersrelevanten Problemen aus dem Alltag von Jugendlichen. Man erlebt im Schulalltag viele ernste Situationen, wie Mobbing, Cliquenbildung, Verlustbewältigung, Depression, Drogenkonsum und sogar potenzielle Vergewaltigungen, welche aber nur selten den Hauptcharakter direkt betreffen, dieser aber zum Teil Einfluss auf deren Ausgang nehmen kann. Beispielsweise kann man einen Selbstmordversuch vereiteln. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man im Spiel die Verhaltensauffälligkeiten der gefährdeten Person richtig deutet und sich näher mit ihr befasst, anstatt die Warnzeichen zu ignorieren. Der Cannabiskonsum der besten Freundin, die mit dem Verlust ihres Vaters kämpft, kann selbst nicht verhindert werden, wohl aber können Spielende sich entscheiden dem Stiefvater vorzugaukeln, man hätte die Cannabiszigarette selbst mitgebracht, um sie so zu schützen. Die Auswirkungen solcher Entscheidungen können erst deutlich später in der Spielgeschichte zu tragen kommen. Hier wird auch das pädagogische Potential dieses Spiels deutlich: Jugendliche lernen Handlungen und deren verschiedene Auswirkungen kennen und können so bewusst auf den weiteren Verlauf des Spiels Einfluss nehmen. Durch den persönlichen Bezug zum Hauptcharakter und der Spielgeschichte hat man automatisch die Motivation, bestmögliche Entscheidungen zu treffen - auf eine pädagogische Keule kann somit verzichtet werden.

Die Rätselkomponenten von „Life is Strange“ sind nicht übermäßig fordernd, verlangen aber durchaus logisches Denken und Kombinationsgabe, um zu einer Lösung zu gelangen. Leider können Spielende während den einzelnen Szenen des Spiels nur gewisse Bereiche der Spielwelt erkunden. Diese bieten jedoch immer viele zusätzliche Inhalte und Informationen, die es zu entdecken gilt. Spielerisch liegt der Fokus eindeutig auf den Dialogen und deren Konsequenzen auf den weiteren Spielverlauf. Die Fähigkeit, Zeit zurückzuspulen, bietet hierbei interessante Möglichkeiten, da Handlungen und Antworten rückgängig gemacht werden können. Des weiteren kann man nach dem Durchspielen der Episoden bestimmte Punkte nocheinmal ansteuern und nocheinmal auf eine neue Weise spielen, was den Wiederspielwert erhöht.

Insgesamt bietet „Life is Strange“ ein spannendes und interessantes Spiel für reifere Jugendliche, die sich mit den dargestellten Inhalten konstruktiv auseinandersetzen können.

Spielspezifische Anmerkungen

"Life Is Strange" ist momentan nur in englischer Sprache verfügbar und besitzt keine offiziellen deutschen Untertitiel. Zum Zeitpunkt der Testung (April 2015) waren nur die ersten zwei Episoden verfügbar.

Getestete Plattform:

Windows (PC)

Spiel erfordert:

Reaktion:

wenig

Denken:

mittel

Ausdauer:

wenig

Links zu weiteren Infos

Spielstart von "Life is Strange" - Max steht im Schulgang
Maxine sitzt in der Schulklasse
Max beim Entdecken und Durchsuchen einer Küche
beleuchtete Zimmerwand mit unzähligen Fotos, Max steht davor
Max spricht mit Schulkollegin
drei Personen sprechen miteinander
Max zu Besuch bei ihrer Freundin Chloe
Max spiel Guitarre