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Anno 1800

Cover des Spiels

Anno 1800

BuPP-Altersempfehlung:
"ab 14 Jahren"
Spezielle Empfehlung:
Empfehlenswerte Spiele zum Denken, Rätseln, Schaffen
Genre: 
Strategiespiele
Charakteristik: 
Aufbaustrategie zur Zeit der industriellen Revolution
Altersfreigabe lt. PEGI:
ab 12
Inhaltsbeurteilung (PEGI): 
Schimpfwörter
Verfügbare Plattformen: 
Windows (PC)
Multiplayer Online: Ja
Multiplayer Gegeneinander: Ja
Erscheinungsdatum:
16. April 2019

Pro/Contra:

Pro Contra
Spielspaß
  • Als Endlos-Spiel stundenlanger Spielspaß und hoher Wiederspielwert
  • immer neue Aufgaben und Herausforderungen durch Gesellschaftlichen Aufstieg der BewohnerInnen
  • Sound und Grafik sehr passend und atmosphärisch
  • verschiedene und individuell einstellbare Schwierigkeitsstufen
  • Sehr viel Spielzeit erforderlich um Erfolge zu erzielen
  • Geschwindigkeit nicht auf ganz langsam einstellbar
  • (derzeit, Stand Mai 2019) vereinzelte Abstürze und Onlinezwang
  • Diplomatische Möglichkeiten (derzeit, Stand Mai 2019) begrenzt
Pädagogik
  • fördert strategisches Denken, vorausschauendes Handeln, Planen
  • Komplexe Zusammenhänge nach und nach aufbauend nachvollziehbar
  • Wirtschaftliches Verständnis
  • Teilziele erkennbar und gut umsetzbar
  • Sprache teils vulgär
  • Zeitlich sehr hoher Aufwand
  • Wenig reflektierte und stark verkürzte Darstellung von Imperialismus, Kolonialismus und Industrialisierung – negative Aspekte werden ausgeblendet
  • Alkohol als absolute Notwendigkeit als Luxusbedürfnis für jede  Zivilisationsstufe

Spielbeschreibung

"Anno 1800" ist ein anspruchsvolles Aufbau- Strategiespiel, angesiedelt in der Zeit der industriellen Revolution. Es ist bereits der siebente Teil der Anno-Reihe. In diesem Teil beginnen die Spielenden auf einer Insel, die zur "Alten Welt" gehört. Es gilt durch das Errichten von Produktionsbetrieben und Wohnhäusern sowie Servicegebäuden die eigene Siedlung zu vergrößern. Schließlich können weitere Inseln in Anspruch genommen und schlussendlich auch die "Neue Welt" kolonialisiert werden. Neben der Produktion von Gütern und dem Errichten von Gebäuden muss stets das Wohl und die Entwicklung der Bürgerinnen und Bürger im Auge behalten werden. Auch diplomatisches Geschick ist im Umgang mit den Kontrahentinnen und Kontrahenten gefragt. Das Spiel bietet viele Möglichkeiten und Mechanismen an, wobei nicht alle in Anspruch genommen werden müssen – womit die Spielenden ihr Spielerlebnis sehr individuell gestalten können.

Spielbewertung

"Anno 1800" spielt in der Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Die Spielenden sind anfangs für die eigene kleine Siedlung zuständig, bauen Holz ab, verarbeiten dieses zu Brettern, um mit diesen wiederrum Wohnhäuser zu bauen und somit Arbeitskräfte für weitere Manufakturen zu haben. Natürlich müssen diese auch mit Nahrung versorgt werden, was zu Beginn mit Fischen erfolgt und später dann durch komplexere Verarbeitungsketten. Die Schwierigkeit des Spiels nimmt nach und nach zu. Neben der Produktion von Gütern müssen außerdem die Zufriedenheit, die Sicherheit und der Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger gesichert sein, damit diese überhaupt auf der Insel bleiben. In weiterer Folge kann die Welt erkundet werden, können diplomatische Gespräche mit anderen NPCs erfolgen, Schiffe auf Expeditionen geschickt werden oder es kommt zu Begenungen mit Piraten. Die Steuerung ist durch die Kombination von Maus und Tastatur recht simpel gehalten. Die anfängliche Kampagne ist mit einem - sehr umfangreichen - Tutorial gleichzusetzen und führt die Spielenden nach und nach in Möglichkeiten des Spieles ein. Nach Abschluss dieses Tutorials wird der Speicherstand in den von Anno bekannten Sandbox Modus umgewandelt und kann so weitergespielt werden. Der Schwierigkeitsgrad ist zu Beginn des Spiels zu wählen und beeinflusst die Anfangsressourcen (Holz, Geld) und das Handling während des Spiels, wie Kostenrückerstattung bei Abriss eines Gebäudes oder die Möglichkeit des Versetzens der Gebäude während des Spiels. Die Story der Kampagne ist eher einfach und knapp gehalten und für das Spielerleben wenig integriert. Der Multiplayer-Modus ist ohne große Wartezeit schnell spielbar und hat zum Ziel, eine bestimmte Bevölkerungsgröße oder ein bestimmtes Vermögen schneller als die Konkurrenz zu erreichen. 
"Anno 1800" bietet somit als Aufbau- und Wirtschaftssimulation die typischen Förderpotentiale dieses Genres: Vorausschauendes Handeln, Planen, Strategisches Denken, Konzentration sowie wirtschaftliches Grundverständnis sind gefordert. Bedauerlicherweise ist das "Luxus-Getränk" jeder Zivilisationsstufe in der "Alten Welt" alkoholisch: Schnaps, Bier, Rum, Sekt. Aus der neuen Welt werden darüber hinaus unter anderem Zigarren importiert, welche die reichen Bürgerinnen und Bürger konsumieren, was der Staatskasse einträglich ist. Leider wird auch ein sehr "schöngefärbtes" Bild des Zeitalters suggeriert: Sklavenhandel, Verarmung und Verelendung durch Industrialisierung, Ausbeutung der Bevölkerung in der Neuen Welt kommen nicht vor. Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass Umweltverschmutzung durch das Spiel thematisiert wird. Die akustische und optische Gestaltung dieses Teils der Serie ist auf hohem Niveau. Der Wiederspielwert ist durch das offene Spielprinzip und die zufällige Kartengenerierung sowie abwechslungsreiche Missionen und Nebenquests sehr hoch. Außerdem bietet jede Insel zum Teil andere Rohstoffe, die für eine bestimmte Weiterverarbeitung benötigt werden. Die Darstellung der Kriegsführung ist als "symbolisch" zu beschreiben und es werden keine verletzten oder sterbenden Menschen dargestellt.
Insgesamt kann "Anno 1800" für Aufbaustrategie-Interessierte ab 14 Jahren empfohlen werden.

Getestete Plattform:

Windows (PC)

Spiel erfordert:

Reaktion:

mittel

Denken:

viel

Ausdauer:

viel
Screenshot des Spiels
Screenshot des Spiels
Screenshot des Spiels
Screenshot des Spiels