Offworld Trading Company
Offworld Trading Company
Detailinformationen
Spielbeschreibung
Bei „Offworld Trading Company“ handelt es sich um ein Echtzeit- Strategiespiel, bei dem sich alles um die Errichtung eines erfolgreichen Handelsimperiums dreht. Die Erde scheint dem Untergang geweiht und einige Firmen machen sich auf, um den Mars als neue Ressourcenquelle zu erschließen. Viel erfährt man nicht über die Tragödie, die sich auf der Erde abgespielt hat, bevor man sich auch schon im direkten Wettkampf mit bis zu sieben, vom Computer oder Mitspielenden gesteuerten, Konkurrenten und Konkurrentinnen wiederfindet.
Der Spielablauf ähnelt dabei eher dem klassischer Kriegs-Strategiespiele, wie etwa „Warcraft“ oder „Command & Conquer“, als jenem von Aufbauspielen, wie der „Anno“-Serie. Statt gemächlichem Planen ist schneller Ausbau der eigenen Basis angesagt und es gilt, sich im Wettlauf um die wertvollsten Bodenschätze und Produktionsstandorte zu behaupten. Im Singleplayer-Modus entschleunigt zwar die eingebaute Pausefunktion das Spiel und gibt Zeit zum Nachdenken. Doch ist man am Multiplayermodus interessiert, so sind flotte Entscheidungen gefragt, denn alle spielen auf einer Fläche und wer schneller strategisch bessere Entscheidungen trifft, ist klar im Vorteil.
Das Alleinstellungsmerkmal des Spiels ist, dass man dabei nicht kriegerisch gegen die Mitspielenden vorgeht, sondern dass man den Sieg durch wirtschaftliches Geschick davontragen muss. Es gibt eine Reihe von Ressourcen, die man entweder sofort auf dem, sich in Echtzeit verändernden, Markt verkaufen oder in relativ simplen Produktionsketten zu höherwertigen Gütern weiterverarbeiten kann. Der Preis am Markt richtet sich dabei nach Angebot und Nachfrage, kann aber auch durch unsaubere Methoden (z.B. Sabotage und Marktmanipulation) künstlich beeinflusst werden. Hat man schließlich genug Geld verdient, kann man die Konkurrenz aufkaufen und sich auf dem nächsten der neun Schwierigkeitsgrade beweisen.
Spielbewertung
„Offworld Trading Company“ bietet ein neuartiges und auch aus pädagogischer Sicht interessantes Spielkonzept. Kampfmechanismen, die in ähnlichen Spielen zu finden sind, werden durch wirtschaftlichen Wettstreit ersetzt und obwohl es auch hier leider nicht ganz fair zugeht, so wird doch weit weniger Gewalt ausgeübt und strategisches Planen und Handeln stehen im Vordergrund. Man muss Wechselwirkungen und Entwicklungen rasch erkennen und dementsprechend räumlich und wirtschaftlich planen und entscheiden. Das Spiel weist damit also ein sehr hohes pädagogisches Potential auf. Vor allem im Mehrspielermodus gilt es, schnell, möglichst gute Entscheidungen zu treffen, bevor dies andere tun. Die Pausefunktion im Einzelspielermodus gibt einem mehr Raum zum Nachdenken. Dadurch bietet das Spiel zwei unterschiedliche spielerische Qualitäten. Es wurde zudem Rücksicht auf Spielende beiden Geschlechts und auf farbenblinde Personen genommen.
Die optische und akustische Gestaltung des Spiels ist gelungen, auch die Bedienung ist gut gelöst. Ebenso positiv fallen der einfache Einstieg, das gut umgesetzte Spielkonzept, die KI (künstliche Intelligenz des Computers) und die gelungene Balance auf. Gut abgestimmte Schwierigkeitsgrade machen das Spiel sowohl für Einsteigerinnen und Einsteiger als auch für Profis interessant.
Leider mangelt es dem Spiel etwas an Abwechslung. Das gilt sowohl für die Darstellung der Landschaften als auch für die Kampagne und die Einzelmissionen. Auch wenn die Umgebung zufallsgeneriert wird, startet man doch immer wieder unter sehr ähnlichen Bedingungen und man durchlebt stets ähnliche Spielabläufe. Eine echte Hintergrundgeschichte sowie abwechslungsreichere Missionen wären hier wünschenswert.
Trotz dieses Mankos wird man sicherlich 15 Stunden und mehr gut unterhalten und der Multiplayermodus kann danach noch für zusätzliche Abwechslung sorgen. „Offworld Trading Company“ wird für Echtzeitstrategie-Fans ab 12 Jahren empfohlen.