Pyre
Pyre
Detailinformationen
Spielbeschreibung
Im Spiel „Pyre“ versucht eine Gruppe von Ausgestoßenen aus der ewigen Verbannung zu entkommen und somit wieder in den „Commonwealth“, die Gemeinschaft, aufgenommen zu werden. Unterstützt werden sie dabei von dem oder der Spielenden, betitelt als „Reader“. In der postapokalyptischen Welt von „Pyre“ ist die Fähigkeit des Lesens nämlich keine Tugend sondern verbotenes Wissen und nur wenigen vorbehalten. Doch gerade diese Fähigkeit wird dringend gebraucht, um überhaupt eine Chance zu haben aus der Verbannung zu entfliehen.
Um die Aufgabe der Spielenden und somit das Spielprinzip hinter „Pyre“ zu beschreiben, muss man es zwangsläufig in seine Einzelteile zerlegen. Es handelt sich hierbei nämlich um einen bunten Genremix aus Visual Novel, Rollenspielelementen und Actionsequenzen. Man beginnt das Spiel mit einer kleinen Ansammlung von Verbannten die herausfinden dass man lesen kann und somit ihre eigene Erlösung in greifbare Nähe rückt. Schnell findet man heraus, dass man dazu eine Reihe von Aufgaben, sogenannte Riten, erfüllen muss. Dabei handelt es sich um Wettkämpfe gegen diverse andere Grüppchen an Verbannten, die natürlich alle den Sieg davontragen möchten. Die Riten sind das Herzstück des Spiels und können wohl am Besten als eine Art Fantasie-Basketball beschrieben werden. Es stehen sich jeweils drei Spielfiguren eines Teams gegenüber und es gilt einen „Orb“ in den namensgebenden „Pyre“ des gegnerischen Teams zu befördern. Dabei spielt sowohl das eigene Geschick, als auch die richtige Auswahl der eigenen Truppe eine Rolle. Große Figuren sind stark aber träge, kleine hingegen wuseln flink über den Bildschirm, manche können fliegen, und wieder andere öffnen Portale. Nach jedem Wettkampfeinsatz kehren die Charaktere in ihren Versorgungswagen zurück, in dem sie ihre gewonnenen Erfahrungspunkte in Fähigkeiten investieren dürfen und mit Gegenständen ausgestattet werden können. Danach geht es mit der Geschichte weiter und sie ziehen gemeinsam mit den Spielenden über handgezeichnete 2D-Hintergründe ihrer Bestimmung entgegen.
Neben der mehr als 10-stündigen Kampagne, die auf drei Schwierigkeitsstufen bestritten werden kann, bietet das Spiel auch noch einen einfachen lokalen MehrspielerInnenmodus, bei dem die Riten gesondert absolviert werden können.
Spielbewertung
Bei „Pyre“ handelt es sich um ein ungewöhnliches Spiel - und das im besten Sinne. Die Spielwelt und das Szenario präsentieren sich atmosphärisch, unverbraucht, und ansprechend. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch die hervorragende Grafik und die passende akustische Untermalung. Auch aus spieltechnischer Sicht funktioniert die Mischung aus ruhigen Phasen, in denen die interessante Geschichte erzählt wird, und den actionreichen Wettkampfszenen sehr gut.
Lediglich etwas mehr Abwechlsung hätte dem Spiel im späteren Verlauf gut getan. Am grundsätzlichen Ablauf der Wettkämpfe ändert sich nicht allzuviel. Zudem sind die fehlende Sprachausgabe und die fehlende deutsche Übersetzung der vielen Texte weitere Minuspunkte.
Aus pädagogischer Sicht kann die Notwendigkeit, sich mit englischen Texten auseinanderzusetzen zur fremdsprachlichen Entwicklung der Spielenden beitragen. Da das Spiel auch sonst keine problematischen Inhalte enthält und für hochwertige Unterhaltung sorgt, kann es aufgrund des komplexen englischen Sprachniveaus für Spielerinnen und Spieler ab 14 Jahren empfohlen werden.