Thimbleweed Park
Thimbleweed Park
Detailinformationen
Spielbeschreibung
Ein kleines Team aus Entwicklern legendärer Rätselspiele, wie „Monkey Island“ und „Day of the Tentacle“, versucht mit dem neuesten Werk „Thimbleweed Park“ den Charme vergangener Point&Click Adventures in die Gegenwart zu holen.
Im zum 1980er Jahre Setting passenden Retro-Pixellook versuchen die AgentInnen Ray und Reyes einen mysteriösen Mord aufzuklären. Wie zu erwarten, gestaltet sich die Aufgabe nicht ganz so einfach wie anfangs gedacht und die beiden finden sich schnell in einer Situation wieder, in der Vieles nicht so ist wie es zu sein scheint. Rasch gerät die Aufklärung des Mordes ein wenig in den Hintergrund und es wird klar, dass es im kleinen aber eigentümlichen Städtchen Thimbleweed Park noch einige andere Rätsel zu lösen gilt.
Die Lösung verschiedener Rätsel steht auch ganz generell im Mittelpunkt des Spiels. Im Gegensatz zu Point&Click Adventures neuerer Machart, müssen die Spielerinnen und Spieler verschiedene Gegenstände und Interaktionspunkte in der Umgebung mithilfe von neun verschiedenen Verben kombinieren. Bei der Interaktion mit einer einfachen Tür können so etwa die Wörter „schaue“, „öffne“, oder „schließe“ zum Einsatz kommen.
Je nach Situation kommen dabei nicht nur die zwei bereits genannten AgentInnen zum Zug, sondern die Spielenden übernehmen auch noch die Kontrolle über einzelne EinwohnerInnen der Stadt. Herauszufinden wie all die verschiedenen Charaktere in Verbindung stehen und was sie antreibt ist Teil der Herausforderung in diesem Spiel.
Spielbewertung
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Spielende die die Retrografik und die etwas umständliche Bedienung von „Thimbleweed Park“ nicht von einem Kauf abhält, werden mit einem interessanten Adventure alter Schule belohnt.
Neben der spannenden, humorvollen und gelungenen Hintergrundgeschichte tragen besonders die passend gewählten Stimmbesetzungen und ganz allgemein die stimmige Atmosphäre zu einem gelungenen Spielerlebnis bei. Ebenso positiv fällt die Balance des Spiels auf. Man kann das Abenteuer auf zwei verschiedenen Schwierigkeitsstufen bestreiten. Während die erste Stufe auch Genreneulingen eine zwar anspruchsvolle, aber dennoch lösbare Aufgabe beschert, bietet die zweite eine deutlich größere Herausforderung. Der Clou hierbei ist, dass nicht bloß diverse Hilfestellungen zu- bzw. weggeschaltet werden, sondern dass sich die Aufgaben selbst verändern. Kann man etwa in der einfachen Variante eine Schreibmaschine einfach mit einem Tintenfäßchen füttern, so muss man die Tinte im schweren Modus erst aufwendig selber mischen.
Auch wenn die Sprache im Spiel nicht immer ganz einwandfrei bleibt, spricht aufgrund der humorvollen Umspielung aus pädagogischer Sicht nichts prinzipiell gegen eine Empfehlung des Spiels. Lerneffekte sind im Bereich der Problemlösungsfähigkeit, des logischen Denkens und der Kreativität zu erwarten. Deshalb kann das Spiel für Rätselfans ab 16 Jahren empfohlen werden.