Return to Monkey Island
Return to Monkey Island
Detailinformationen
Pro/Contra:
Kategorie | Pro | Contra |
---|---|---|
Spielspaß |
qualitativ hochwertiges Spiel gute (englische) Vertonung gelungener Comic-Piratenstil liebevoller Humor und unterhaltsame Dialoge 2 Schwierigkeitsgrade wählbar (Rückspulfunktion im leichteren) |
keine deutsche Vertonung (nur Untertitel deutsch) |
Pädagogik |
Beschäftigt sich mit moralisch relevanten Entscheidungen Ruhiges Spiel Humor durch Sprache Fördert Sprachverständnis Diversität und ausgewogene Geschlechterrollen |
Können Piraten wirklich Vorbilder sein? ;) |
Spielbeschreibung
Bei „Return to Monkey Island“ handelt es sich um die 3. Fortsetzung des mittlerweile 30 Jahre alten Adventure-Klassikers "The Secret of Monkey Island". Das Spiel war eines der ersten seiner Art und hat das Genre des dialoglastigen Point-and-Click-Puzzle-Games mitbegründet. Seine Fortsetzung spielt in der gleichen Welt, der fiktiven Karibikinsel Mêlée und die Hauptfiguren sind allesamt Piraten. Ziel der Geschichte ist es, das Geheimnis von Monkey Island zu lüften. Hauptfigur Guybrush Threepwood, der in der Manier von "How I met your mother" seine Geschichte in Episoden seinem Sohn erzählt, muss genretypisch und ausschließlich durch Dialoge Rätsel lösen, die ihn an sein Ziel bringen. Die Dialoge sind dabei so gestaltet, dass durch Nachfragen und Auswahlmöglichkeiten Hinweise für das Vorankommen gegeben werden. Humor und Augenzwinkern spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die Spielewelt an sich ist comichaft und fantastisch gehalten. In circa neun Stunden Spieledauer versucht Guybrush zunächst auf ein Piratenschifft zu kommen, das nach Monkey Island fahren will, erlebt dann Abenteuer auf besagtem Piratenschifft und erreicht schließlich die Insel. Weiters gibt es die Möglichkeit auf ein paar Außeninseln und Archipelagos zu reisen.
Spielbewertung
Das Genre des Point-and-Click-Puzzle Games ist ein entschleunigendes. Auch in „Return to Monkey Island“ ist Action kein wesentliches Element. Die Geschichte, der Humor und natürlich die kniffeligen Rätsel sind der absolute Fokus des Spiels und die Fortsetzung dieses Klassikers ist auch im modernen Gewande seinen Wurzeln treu geblieben. Ob das heutige junge Spielende noch anspricht, sei dahingestellt. Spaß macht das Spiel trotzdem zu 100 %. Der liebevoll comichafte Stil, die hochwertigen Dialoge und die Detailverliebtheit sieht man an, dass in das Spiel viel Zeit und Arbeit geflossen ist. Das Spieledesign ist entsprechend ausgewogen, das Gameplay herausfordernd, aber nicht unnötig frustrierend. Neu sind die Hilfestellungen, die das Spiel beim kniffeligen Rätsellösen anbietet. So gibt es eine Art Rückspulfunktion bei den Dialogen, wenn man einmal zu schnell geklickt hat sowie ein Tagebuch in dem die aktuell zu lösenden Aufgaben aufgelistet sind - eine sinnvolle Erweiterung für Casual Gamer und jüngere Spielende.
Die komplexe Sprache und Dialoge setzen jedenfalls einen gewissen Reifegraf voraus, da diese von ihren Anspielungen, Doppeldeutigkeiten und Referenzen leben und erst dadurch der Humor richtig zur Geltung kommt. Die Spielewelt an sich hat darüber hinaus einen gewissen düsteren Unterton, da es um Zombiepiraten geht und entsprechend Totenköpfe, ein bisschen Blut und Schleim eine Rolle spielen. Durch den comichaften Stil ist dieser aber gut verkraftbar, jedoch für ganz junge Spielende jedenfalls nicht geeignet.
Positiv hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit Diversität und kultureller Aneignung. So gibt es Schlosserinnen, Gouverneurinnen, Kapitäninnen mit karibischen Wurzeln. Negativ anzumerken ist, dass nicht jedes Element immer gut ansteuerbar war.
Zusammenfassend jedenfalls eine Empfehlung, da es sich um ein hochwertiges Spiel mit viel Spielespaß handelt.